ELECTRIC WOW / 12.12.2025.
Elektromotorräder 2026: Good Vibrations
Posted by: Mag. Severin Karl
Die Motorradwelt steht vor einem elektrisierenden Umbruch. Während klassische Verbrenner noch immer über die Straßen dröhnen, wächst die Zahl der Hersteller, die auf lautloses Drehmoment und nachhaltige Mobilität setzen. Elektro-Motorräder sind längst keine futuristische Spielerei mehr – sie entwickeln sich rasant zu einer ernstzunehmenden Alternative für Pendler, Tourenfahrer und Performance-Fans gleichermaßen. Verbesserte Akkutechnologien, schnellere Ladezeiten und eine stetig wachsende Ladeinfrastruktur ebnen den Weg für ein neues Zeitalter auf zwei Rädern. Darüber hinaus werden Reichweite und Fahrdynamik auf ein neues Niveau gehoben. 2026 wird sich entscheiden, ob elektrische Motorräder den endgültigen Durchbruch schaffen. Welche Modelle dabei mitspielen und mit welchen Innovationen die Hersteller überraschen, zeigen wir im folgenden Überblick.
Yamaha lässt mit Zweitmotor aufhorchen
Hartgesottene Biker stoßen sich teilweise am Wegfall des bisher Gewohnten, denn E-Motorräder sind leise und vibrationsarm. Hier setzt ein Patent von Yamaha an: Die Japaner haben einen Motor ersonnen, der nur dazu da ist, Sound und Vibrationen à la Benzinmotor zu generieren. Bloß wird dessen Kurbelwelle einfach vom Elektromotor mitangetrieben. Kolben, Auspuff, alles da – nur kein Treibstoff, der verbrannt werden muss. Die ersten Reaktionen im Netz sind gemischt, Spötter schrei(b)en natürlich besonders laut. Es gibt aber auch andere News von Yamaha, etwa das Konzeptmotorrad Proto BEV, das besonders kompakt und leichtgewichtig sein soll, um größtmöglichen Fahrspaß im Gewand eines Supersport Bikes zu gewährleisten.
Ultraviolette entwickelt intelligentes Fahren weiter
Mit der X-47 (siehe oben) bringt Ultraviolette ein spannendes Crossover heraus, das lässig zwischen Alltag und Abenteuer pendelt. 40,2 PS, 100 Nm und eine 10,2-kWh-Batterie sind bei ihr aber nur fade Fakten. Denn sie ist serienmäßig mit integrierter Radartechnologie ausgerüstet, die gleich mehrfach für mehr Sicherheit sorgen soll. Mit dabei sind Totwinkelerkennung, Spur- wechselassistent, Überholwarnung und Heckaufprallwarnung. Niraj Rajmohan, CTO und Mitbegründer von Ultraviolette, spricht von „neuen Maßstäben, nicht nur für die Fortbewegung von A nach B, sondern für die Weiterentwicklung des intelligenten Fahrens insgesamt“. Ebenso eine spannende Entwicklung bei den E-Motorrädern: Die X-47 verfügt über das weltweit leistungsstärkste luftgekühlte Bordladegerät, es könnte auch bei 50 Grad Celsius die volle Leistung liefern.
Honda will sich von Verbrennern abheben
Das erste vollständig von Honda entwickelte Motorrad wurde 1949 produziert, Anfang 2026 gesellt sich das erste Elektromotorrad dazu. Mit der WN7 soll ein emotionales Fahrerlebnis sichergestellt werden, dafür wurde sie auf europäischen Straßen getestet. Man möchte sich bewusst von Verbrenner-Modellen abheben. Anscheinend weiß man, dass man alte Motorradhasen nicht einfach so elektrifzieren kann, sondern mehr bieten muss. Konkreter wird Honda aber nicht. „Das Leistungsvermögen lässt sich mit einem 600-cm3-Verbrenner-Motorrad vergleichen, die Drehmoment-Entfaltung entspricht jedoch einem 1.000-cm3-Motor“, meint der Hersteller über das Gerät, das 217 Kilogramm auf die Waage bringt. Für ein Motorrad mit einer fest verbauten Lithium-Ionen-Batterie nicht übel, bei der Reichweite werden 130 Kilometer angegeben.
Verge bringt das Gewicht runter
Seit 2023 stellt Verge die TS Pro her, nun wurde eine überarbeitete Version (siehe oben) gezeigt. Gleich um 50 Prozent konnte der patentierte Donut Motor 2.0 abgespeckt werden, so zeigt die Waage nur noch 230 Kilogramm an. Mit 1.000 Nm geht es in 3,5 Sekunden auf 100 km/h. Schnelles Laden geht über CCS-Punkte, das öffentliche Ladenetz steht somit bereit. Im Datenblatt finden sich 20,2 kWh Batterie-Kapazität und 350 Kilometer Reichweit.
News von Yadea und Niu
Bei Yadea kommt mit der Velax ein Modell ins Programm, das zum einen über einen Eco-Mode zum Stromsparen verfügt und zudem besonders schnell laden kann. In 20 Minuten soll die Batterie wieder auf 80 Prozent sein. Und die Keeness, mit ihren scharfen Linien erhielt sie 2023 einen Red Dot Award für Design, wurde um eine Long-Range-Variante (170 statt 100 Kilometer) ergänzt.
Bei Niu werden alle NQiX-Modelle mit Software- und Hardware-Upgrades ins Jahr 2026 geschickt, sie enthalten etwa Google Maps und Verbesserungen an Batterie- und Motor-Effizienz. Bei der NQiX 1000 (Herbst 2026) sind drei herausnehmbare Batterien an Bord, die gemeinsam mehr als 100 Kilometer Reichweite ermöglichen. Neues Design ins Portfolio bringt wiederum die FQiX zu besonders günstigen Einstiegspreisen.
Förderungen: Stand der Dinge
Unter eMove Austria sind die Förderungen der Regierung zusammengefasst, eRide kümmert sich darin um private E-Mopeds und E-Motorräder samt Lademöglichkeiten. Online- Registrierungen können noch bis zum 31. März 2026 einge- bracht werden. Infos dazu finden sich auf der Website des Klimafonds.