ELECTRIC WOW / 20.09.2025.
Test: Im Puma fahren Frösche mit
Posted by: Mag. Severin Karl
Der Ford Puma wurde nicht als Elektroauto konzipiert. Vor diesem Hintergrund überrascht, wie gut dem Hersteller das Gen-E genannte Elektroauto gelungen ist. Im Vergleich zum Verbrenner gibt es sogar handfeste Vorteile: Der bisher Megabox genannte "Kofferraum unter dem Kofferraum" wird zur unerwartet riesigen Gigabox und es steht zusätzlich ein kleiner Frunk (reicht für das Ladekabel, siehe Bild) unter der vorderen Haube bereit. Eine kleine Art Styropor-Lade für Kleinzeugs – früher hätte man das ein oder andere Werkzeug dort vermutet, aber wer schraubt noch an seinem BEV? – findet man dort ebenso.
Runde Verbrauchszahlen
Wow, wenn der Platz im Innenraum für die kleine Familie ausreicht, dann klappt es mit dem Puma Gen-E also auch auf der großen Urlaubsreise. Lässt man den Zwischenboden weg, können sogar Riesenkoffer aufrecht eingeladen werden. Muss man gesehen haben. Wer die Gigabox nutzt, um Dreckiges zu transportieren, kann sie ohne Bedenken auskärchern – es gibt eine Ablassschraube.
Ford gibt 13,7 kWh Verbrauch an, am Bordcomputer werden aber nur runde Zahlen ausgewiesen. Wer es genau wissen will, rechnet nach dem Laden nach. Auf ganz entspannten Fahrten lassen sich sogar 12,7 kWh realisieren, wer auf der Autobahn gesetzeskonform unterwegs ist, rechnet mit 17,2 kWh. Gern kann man auch sportlich unterwegs sein, das Fahrwerk ist durchaus straff. Und es macht richtig Spaß, dem kleinen Gelben ab und zu die Sporen zu geben, um danach wieder ganz sparsam unterwegs zu sein. Auf schlechten Straßen kann es etwas hoppelig werden. Ein wenig schade – und das verhagelt dem Ford Puma Gen-E am Ende des Tages die Bilanz: Die Insassen sitzen vorne wie hinten etwas froschartig da, die Batterie im Unterboden benötigt Platz. One-Pedal-Drive ist nur über den Touchscreen einzustellen, ein B-Modus wartet dafür am Lenkstockhebel. Für den Alltag passt das schon, aber One-Pedal-Drive gehört bitte griffbereit!
Fein: Auch wenn Sprachhinweise abgedreht sind, weist das Navi mit einem Ton auf Abzweiger hin. Weniger fein: Diese ertönen auch bei einem aktiven Telefonat, machen etwa ein Gespräch zu einer unbekannten Adresse in der Stadt mit vielen Abzweigern unentspannt. Was uns gut gefallen hat: Die Klimaanlage kann bereits ab Start eiskalte Luft liefern, was nicht bei jedem elektrischen Kleinwagen selbstverständlich ist. Am Touchscreen lassen sich für den vollen Überblick fünf Widgets gleichzeitig anzeigen, das können teilweise nicht einmal teure Fahrzeuge der Oberklasse!