NEWS / 21.03.2023.

Ford
Alter Name, neues Auto. Auf Basis von VWs MEB-Baukasten macht Ford den Explorer ein ganzes Stück kleiner und voll-elektrisch. Technische Details sind noch rar, doch Ford scheint die Plattform der Wolfsburger bestens im Griff zu haben.
Dass sich Hersteller, auch Konzernübergreifend, Plattformen teilen, ist dieser Tage nichts Außergewöhnliches mehr. Oft aber gerät dieser Schulterschluss zu reinem "Badge Engineering" - also quasi ein und demselben Auto, nur mit anderen Logos. Ganz anders beim neuen Ford Explorer. Wüsste man nicht, dass er auf der MEB-Plattform von VW basiert, würde man wohl kaum auf die Idee kommen, dass dem so ist. Eigenständiger Look mit aufrechten Linien und ganz ohne Leuchtband-Schmuck, dafür großem Ford-Logo und stämmiger Statur. So gar nicht ID.4 jedenfalls. Ja sogar bei den technischen Daten gehen die Amerikaner eigene Wege. Zu den verfügbaren Akku-Größen schweigt sich die Marke mit dem blauen Oval zwar noch aus, in Sachen Vortrieb sind aber Varianten mit Hinterrad- und Allradantrieb und Leistungen von 170 oder 286 PS für den 2WD bzw. 340 PS für den 4x4 bestätigt. Letztgenanntes Top-Modell soll sodann in unter sechs Sekunden auf Tempo 100 spurten können. Bei 180 km/h ist bei allen drei Motoren Schluss. Das bei E-Autos heikle Thema Reichweite wird übrigens folgerichtig (ohne bestätigte Akku-Größen) ebenso noch nicht explizit angesprochen. Man munkelt allerdings von "bis zu 500 km". Auch bei der Ladegeschwindigkeit bleibt man noch vage, verspricht aber 10 auf 80 Prozent Schnellladen in nur 25 Minuten. Auch hier könnte VW also übertroffen werden ... egal ob nun der 52 oder der 77 kWh-Akku gemeint ist.
Weniger als der quasi vergleichbare ID.4 bietet der neue Explorer allerdings beim Kofferraum. Da er dank identischem Radstand (2,77 Meter), aber kürzerer Überhänge prinzipiell etwas kleiner ausfällt (4,45 statt 4,58 Meter), ist auch das Gepäckabteil knapper geraten. 450 bis "über 1.400 Liter" stehen zur Verfügung. 585 bis 1710 Liter sind es beim ID.4. Dafür aber legte man bei Ford ganz besonderen Wert auf Vielseitigkeit und zusätzliche Ablagemöglichkeiten. Unter der Armlehne vorn wartet etwa die riesig dimensionierte (17 Liter fassende) "MegaConsole". Weitere, coole Idee: Der 14,6 Zoll große, vertikal stehende Touchscreen des Infotainment-Systems ist um 30° schwenkbar, dahinter ein Stauraum. Ford nennt das "Private Locker". Zusätzlich zum Handschuhfach können Habseligkeiten hier also sicher für fremden Blicken oder gar Zugriffen geschützt, Handys induktiv geladen oder freilich jedwedes Zeug einfach abgelegt werden, ohne herumzufliegen, wenn man sich etwa mal ins Gelände wagt. Auch dafür soll der Explorer nämlich durchaus taugen.
Doch bleiben wir noch im Cockpit. Abgesehen vom bereits erwähnten Infotainment-Screen gehen die Fordianer auch hier ganz eigene Wege. Zwar findet sich auch hier (nebst anderer Plattformspezialitäten wie dem Umschalter für die Fensterheber vorn und hinten) der berüchtigte Slider zur Regelung für die Lautstärke, allerdings gänzlich anders positioniert. Deutlich präsenter ist da schon der besagte Touchscreen samt Ford-eigenem SYNC-Betriebssystem, über das auch die Klimasteuerung erfolgt und das nun kabelloses Apple Carplay und Android Auto bietet sowie auf Wunsch mit einem cool ins Design des Armaturenbretts integrierten B&O-Soundsystem kombiniert werden kann. Zudem wird freilich, auch teils optional, reichlich Luxus geboten: Sitzheizung vorn, Lenkradheizung, Massagefunktion für die Vordersitze, Zwei-Zonen-Klima, Keyless Go, E-Heckklappe samt Hands-free-Open und alles, was das aktuelle Angebot an Sicherheitssystemen so hergibt. Also ein adaptiver Tempomat samt aktiver Spurhaltung, der auch selbstständig die Spur wechseln kann, ein Ausstiegswarner und vieles mehr.
"Der Explorer bereitet den Weg für eine neue Generation beeindruckender Elektrofahrzeuge von Ford. Wir bauen ihn in Köln für unsere Kunden in Europa. Dabei verkörpert er unverkennbar unsere amerikanischen Wurzeln und unsere 'Adventurous Spirit'-Neupostionierung. Zugleich bringt er alles an Ausstattung mit, was seine Fahrer für den Alltag benötigen", erklärt Martin Sander, General Manager Ford Model e in Europa. Generell will Ford bis 2030 komplett auf batterieelektrische Fahrzeug umstellen.
Auf der Website von Ford können Interessenten bereits jetzt ihr Interesse an dem Auto offiziell bekunden, tatsächliche Bestellungen werden ab Sommer angenommen. Dann will Ford auch mit allen technischen Details und den Preisen rausrücken. Zumindest in Österreich verspricht der Importeur allerdings, dass es "unter 45.000 Euro" losgehen könnte. Die ersten Auslieferungen sind dann für Ende des Jahres 2023 avisiert.
ELECTRIC WOW / 02.06.2025.
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