Test: VW Caddy eHybrid

Scharf

/ 11.11.2025.

Test: VW Caddy eHybrid

Posted by: Roland Scharf

Mehr Caddy als beim eHybrid mit Flexible-Option ist derzeit einfach nicht möglich. Doch macht all die aufwändige Technik den kleinen Transporter auch wirklich besser?

Steiles Heck, langer Radstand, Schiebetüren seitlich und große Heckklappen – ein Caddy ist und bleibt ein Caddy, weil er all das auf möglichst kurzer Außenfläche bietet, worauf es vor allem im urbanen Transporteinsatz tagtäglich ankommt. Im Falle des Flexible eHybrid haben es wir aber mit einer Version zu tun, die gleich im doppelten Sinn doppelten Nutzen bieten möchte. Einmal der Plug-in-Hybrid-Antrieb. Und dann die aufwändige Faltrücksitzbank. Aber macht das den Caddy auch gleich zweimal doppelt so gut?

Kalkuliert sparen
Starten wir mit den Motoren: Gegen den 116-PS-Benziner mit Turboaufladung kann man nichts Schlechtes sagen. Ruhiger Lauf, angenehme Kraftentfaltung, ausreichende Power für alle Lebenslagen. Der E-Motor pumpt teilweise da sogar etwas zu viel Extradrehmoment an die Vorderräder, was die Traktion leiden lässt und einen sanfteren Gasfuß erfordert. Wirklich glänzen kann der eHybrid dann, wenn die 19-kWh-Batterie vollgeladen ist, was in unter zwei Stunden geschafft ist: 100 Kilometer sind rein elektrisch nämlich immer drin, was für einen ganzen Arbeitstag locker ausreicht. Auch eine Schnellladefunktion gibt es. Zwar nur mit 40 kW Ladeleistung, aber für den kleinen Akku reicht das meist. Verbrauch? Wir kamen auf rund 6 Liter, alles in allem, was voll o. k. ist, aber nicht bahn­brechend. Ob sich der Mehrpreis des PHEV von gut 10.000 Euro netto also auszahlt, muss jeder für sich selbst entscheiden. 

Weniger oder mehr 
Gleiches trifft auf die Flexible-Sitzbank zu, die sich mit zwei Handgriffen und ein wenig Muskelschmalz nämlich vorklappen und senkrecht an die Vordersitze arretieren lässt. Cool, weil man so doch fünf Sitzplätze oder 1,4 bis 2,5 m3 Laderaum zur Verfügung hat. Nicht ganz so cool, weil ein normaler N1-Caddy auf 3,1 m3 Volumen kommt und gleich einmal um 2.000 Euro günstiger ist, dem man das doch etwas billig wirkende Hartplastik im gesamten Innenraum eher verzeiht als einer Version, die – so wie wir sie fuhren – auf schlanke 53.000 Euro kam. Entscheidend ist vielleicht eher: Beim Caddy hat man nun noch mehr die Wahl, wie man ihn für seine speziellen Bedürfnisse konzipieren kann. Einmal doppelt so gut reicht ja schließlich auch, oder?