Toyota setzt auf Batterierecycling ohne Verbrennung

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ELECTRIC WOW / 07.02.2025.

Toyota setzt auf Batterierecycling ohne Verbrennung

Posted by: Mag. Severin Karl

Mit einem neuen Ansatz für eine Recycling-Technologie für Hochvoltbatterien lässt Toyota Chemical Engineering aufhorchen.

Was passiert, wenn nach einem Autoleben die Hochvolt-Batterie dem Recycling zugeführt wird? Im Normalfall besuchen Altbatterien zunächst eine Verbrennungsanlage – nur so können die verschiedenen Bestandteile, die man im Anschluss wiederverwenden will, getrennt werden. Das Problem: Ein Teil der verwertbaren Materialien geht dabei verloren und es entsteht zudem CO2. Und das in großen Mengen.

Neuer Ansatz von Toyota

Bei Toyota Chemical Engineering (TCE) probiert man deshalb einen anderen Weg aus. Ohne vorherige Verbrennung sollen beim Recycling Emissionen eingespart werden können. Verifizierungstests wurden bereits durchgeführt, man sieht sich auf dem richtigen Weg. Bereits seit 2010 kümmert sich TCE in Handa in der Präfektur Aichi um die Aufbereitung von Nickel-Metallhydrid-Akkumulatoren (NiMH). Wurde bisher noch auf die herkömmliche Methode gesetzt, wird seit Herbst 2023 an der neuen Technologie geforscht.

Zuerst wird die Elektrolytflüssigkeit in den Akkumulatoren destilliert und extrahiert. Sie ist dafür zuständig, die Bewegung der Ionen zu begünstigen – beim Prozess der Verarbeitung besteht durch sie jedoch ein Brandrisiko. Im Anschluss kommt es zur Zerkleinerung der Zellen, sortiert kommen sie in den Produktionsprozess zurück. Als Rohstoffe bleiben aluminium- oder eisenhaltige Stücke sowie die „schwarze Masse“, ein Pulver aus verschiedenen seltenene Metallen, über. Partnerunternehmen verarbeiten diese weiter.

„Natürlich bedeutet die Implementierung solcher neuen Prozesse auch hohe Investitionskosten“, so Yumi Otsuka, Chief Sustainability Officer bei Toyota. „Doch entscheidend ist es, den Lebenszyklus eines Autos ganzheitlich zu betrachten. Nehmen wir beispielsweise unseren Mobilitätsservice Kinto. Da wir die Fahrzeuge selbst verwalten, ist es leichter, die Wiederverwertung sicherzustellen und die Teile und Materialien zu recyceln. Außerdem haben wir auf diese Weise einen ständigen Kontakt zu unseren Kunden, was uns neue Möglichkeiten gibt, ihnen zusätzliche Leistungen wie Upgrades und Personalisierungen anzubieten. Daher trägt eine umfassendere Kreislaufwirtschaft sowohl zu geringeren CO2-Emissionen als auch zu neuen Geschäftsmöglichkeiten bei.“