FPÖ-ÖVP-Regierung will die E-Steuerspirale anziehen

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ELECTRIC WOW / 20.01.2025.

FPÖ-ÖVP-Regierung will die E-Steuerspirale anziehen

Posted by: Mag. Severin Karl

Einzelne E-Steuerprivilegien wie der Entfall der motorbezogenen Versicherungssteuer sollen künftig gestrichen werden. News auch bei Photovoltaikanlagen, wo der Normalsteuersatz zurückkehrt.

Elektroauto fahren, Steuern sparen? Schon seit Jahren grübeln wir in Redaktionssitzungen, in welcher Form auch Besitzer von Elektroautos steuerlich zur Kasse gebeten werden. Unsere Vermutungen lagen bei Gewichtsgrenzen oder der Batteriegröße – die sich bildende FPÖ-ÖVP-Regierung hat nun anklingen lassen, dass eine motorbezogene Versicherungssteuer der erste Schritt sein soll.

Fuchs sieht keine Auswirkung auf den Markt

Am 16. Jänner verlauteten FPÖ-Finanzsprecher Hubert Fuchs und ÖVP-Klubobmann August Wöginger im Rahmen einer Pressekonferenz zu den Koalitionsverhandlungen die Details zum Budgetfahrplan der neuen Regierung. Neben der Vermeidung von Steuerhinterziehung, höheren Steuern auf Tabak und Glücksspiel und viele weiteren Faktoren – auch bei der ÖBB wird es zu Einsparungen kommen – hieß es von Fuchs, der Wegfall der motorbezogenen Versicherungssteuer bei Elektroautos „wird bald Geschichte sein“. Allein 2025 soll dieser Punkt 65 Millionen Euro bringen. „Der Markt ist jetzt schon zurückgegangen“ meinte Fuchs und sieht keine Auswirkungen auf die Entwicklung. Stattdessen verweist er auf rund 200.000 E-Kfz in Österreich, die „aus unterschiedlichsten Töpfen begünstigt“ werden: „Das halten wir für unsachlich.“

Photovoltaik: Kauf wird wieder teurer

Eine Breitseite für Elektroauto-Besitzer wird zudem die vorzeitige Abschaffung des Nullsteuersatzes für Photovoltaikanlagen – er wurde erst mit 1. Jänner 2024 eingeführt. Der Normalsteuersatz von 20 Prozent soll 175 Millionen Euro in die Kassen spülen.

Weitere 30 Millionen Euro sollten laut ÖVP-Klubobmann August Wöginger durch „Glättung“ von Förderschienen für emissionsfreie Busse, Nutzfahrzeuge und Infrastruktur eingespart werden. Die Förderungen würden aber in einem „angemessenen Ausmaß“ weiterlaufen.

Vorerst nicht im Fokus sind die NoVA, die Sachbezugsbefreiung und die Ankaufsförderung. Kurz bevor oben genannte Pläne bekannt wurden, wurde die Jahrespressekonferenz der österreichischen Automobilwirtschaft abgehalten, auf der Branchenvertreter ihre Wünsche an die künftige Regierung bezüglich der Transformation äußerten.