ELECTRIC WOW / 28.10.2025.
Leistbarer Luxus: Mazda6e im Test
Posted by: Mag. Severin Karl
Ein vor dem Einsteigen zurückfahrender Sitz, Gestensteuerung (wie bei BMW), riesiges Head-up-Display mit Augmented Reality und der Kopfstützenlautsprecher, um etwa Telefonate angenehmer führen zu können – so wird beim Mazda6e der große Luxus suggeriert.
Sehr effizient unterwegs
Der außen wie innen elegant gestaltete 4,92-Meter-Stromer mit 258 PS bietet auf der anderen Seite ein 14,6 Zoll großes Infotainmentdisplay, dessen System einmal ordentlich durchgeputzt gehört. Tempo- und Fahrerüberwachungs-Warntöne sind etwa in verschiedenen Menüs zu finden, zu denen extra hingescrollt werden muss. Wir wünschen uns ein Update, wo derartige Funktionen in einem Unterpunkt zu finden sind. Auf die meisten Tasten wurde verzichtet und selbst die Feinjustierung des Scheibenwischers erfolgt am Bildschirm. Bei der ersten Fahrt im Regenguss waren wir kurz ganz schön überrascht... Gut, dass zumindest zwei Lenkradtasten frei belegt werden können – die Rekuperation ist unsere erste Wahl dafür. Sie wird dann leider trotzdem nur in eine Richtung verstellt. Man muss immer alle vier Stufen durchspringen und kann nicht von ganz stark auf moderat schalten. Wer gerne die Energierückgewinnung bestmöglich ausnutzt, muss mit dem Touchscreen vorlieb nehmen.
Sehr fein: Mit dem Mazda6e kann man sehr effizient unterwegs sein, Sparverbräuche von 10 kWh sind möglich, wenn man im Alltag nur die ein oder andere Besorgung zu erledigen hat und man keine Eile an den Tag legt. Im Schnitt sind es doch 17,5 kWh, aber selbst auf der Autobahn klettert man nicht über 20 kWh. Als Topspeed werden 175 km/h angegeben, die Beschleunigung (7,6 Sekunden auf 100 km/h) wirkt angenehm. Der Mazda6e will nicht als Sportler auffallen, er ist mehr auf Understatement ausgerichtet, bietet aber trotzdem immer die passende Leistung. In dieser Hinsicht erinnert er uns an die vierte Generation des Mazda 929, die zufälligerweise fast gleich lang und ähnlich dezent unterwegs war. Vor allem mit dem 3,0 Liter großen V6 war das Thema Power denoch keine Frage.
Nur eine Option angekreuzt
Wir hatten in unserem Standard-Range-Testwagen die 68,8-kWh-Batterie (LFP) für reale 400 Kilometer Reichweite an Bord. Schnellladen mit 165 kW gelingt in 24 Minuten (10 auf 80 Prozent). Schöner Frunk mit herausnehmbarer Tasche unter einer von Gasdruckfedern gehaltenen Haube. Der Mazda6e mag wie eine Limousine aussehen, bietet aber eine große Heckklappe für einen angemessenen Zugang zum Gepäckabteil. Die 337 Liter auf dem Papier wundern uns etwas, denn der Kofferraum wirkt viel größer, ist gut nutzbar. Die Rücksitzlehnen sind geteilt umlegbar, dann gibt Mazda 678 Liter Volumen an (bei Beladung bis zur Gepäckraumabdeckung). Gut zu wissen ist die Anhängelast von 1.500 Kilogramm, der Mazda6e bietet immer Heckantrieb. Preis wie auf den Fotos in der Ausstattung Takumi mit der Option Aero Gray (kennen wir bereits vom MX-5, 800 Euro Aufpreis): 44.325 Euro. Elektrische Heckklappe, Panoramadach, Sony-Soundsystem, Sitzklimatisierung vorn, Ambientebeleuchtung und vieles mehr ist – wie eingangs schon erwähnt – serienmäßig.
Info am Rande: Die Long-Range-Version des Mazda6e bietet eine 80 kWh große NMC-Batterie, die zwar 552 WLTP-Kilometer (WLTP City: 692 Kilometer) ermöglicht, aber lediglich mit 90 kW am DC-Lader nuckelt. Beim Daheimladen sind da wie dort 11 kW angesagt: Hier steht es 7:30 Stunden (Standard Range) vs. 8:30 Stunden (Long Range). 80 kWh werden in Österreich ab 45.075 Euro angeboten.