Nach 15 Jahren: Mitsubishis neuer Versuch des Vollstromers Already driven image

Kevin Kada

ELECTRIC WOW / 30.10.2025.

Nach 15 Jahren: Mitsubishis neuer Versuch des Vollstromers

Posted by: Kevin Kada

Der kommende Eclipse Cross zeigt, dass auch Mitsubishi E-Auto kann. Mit tatkräftiger Unterstützung aus Paris, dafür mit gut abgestimmtem Fahrwerk und den üblichen Annehmlichkeiten eines E-Autos.

Als Mitsubishi zuletzt ein E-Auto auf den Markt gebracht hat, war Barack Obama noch Präsident der USA (und zwar in etwa genau so lange, wie der i-MiEV von Mitsubishi produziert wurde), Corona war nur ein "Bier" aus Mexiko und Spanien wurde zum ersten Mal Fußball-Weltmeister. 2010 war es also, als der kleine "Flitzer" i-MiEV von Mitsubishi vorgestellt und bis 2017 produziert wurde.

Es blieb bei einem einmaligen Versuch der Japaner in die vollelektrische Welt einzusteigen und bis jetzt fokussierte man sich auf Hybrid und Plug-in-Hybrid-Modelle. Aber eben bis jetzt. Denn im 2. Quartal 2026 soll in Österreich der neue Eclipse Cross auf den Markt kommen. Das erste vollelektrische SUV von Mitsubishi, welches in Kooperation und auf Basis des Renault Scenic gebaut wurde.

Malle ist nur einmal im Jahr

Bei der Fahrpräsentation auf der spanischen Partyinsel Mallorca Mitte Oktober zeigte der Eclipse Cross, dass man mit ihm auch, ganz in Ballermann-Manier, viel Spaß haben kann. Über die kurvigen Bergstraßen im Süd-Westen der Insel machte der Japaner eine gute Figur. Nicht nur in Sachen Kurvenlage, sondern auch bei Lenkung, Dämpfung und allem was dazu gehört. Alles in allem ein sehr gut abgestimmtes Fahrwerk das Spaß macht.

Im Innenraum bietet der Eclipse Cross ohne Ende Platz, selbst wenn der Fahrersitz, so wie im Test, doch weit hinten eingestellt war. Auf dem Rücksitz hätte besagter Fahrer dort auch noch einmal Platz gefunden. Apropos Platz: mit 545 Liter Kofferraumvolumen, welches man auf bis zu 1.670 Liter erweitern kann, sollte auch für den ein oder anderen Kasten Bier genug Platz sein.

Die oftmals nervigen ADAS sind problemlos mit einem Knopfdruck, dank eines abspeicherbaren Presets, abschaltbar. Aber man muss sagen, dass sie in der Praxis deutlich weniger aufdringlich wirken, als bei anderen Fahrzeugen der heutigen Generation. Das rote Pferd wird also kaum durch nerviges Gepiepse gestört.

Ebenfalls erfreulich: es gibt Knöpfe! Und zwar jede Menge davon für die wichtigsten Bedienelemente im Fahrzeug, die man im Idealfall verstellen will, ohne den Blick von der Straße zu nehmen.

Aber...

Es ist natürlich nicht alles Gold, was glänzt. So auch beim Mitsubishi Eclipse Cross. Denn bei allen Vorteilen und Annehmlichkeiten, die ein E-Auto so bietet, zeigt sich der Eclipse Cross in manchen Punkten auch als Partyschreck. Die angegebene WLTP-Reichweite von bis zu 634 Kilometern wird der Japaner nicht schaffen. Zwischen 450 und 500 Kilometern Reichweite wird es, je nach Fahrweise, Temperatur und Streckenprofil, schon eher werden. Zugegeben, auch das reicht für den Alltag absolut aus.

Wer ein praktisches Auto für den Alltag haben möchte und viel Platz braucht, der wird mit dem Japaner glücklich, falls es einen viel in die Stadt zieht, könnte die A-Säule ein kleiner Spielverderber sein – die Sicht wird dadurch etwas beschränkt. Die winzige Heckscheibe ist verschmerzbar, da der Rückspiegel via Kamera auch digital funktioniert. Dieser wiederum fühlt sich wuchtig und deplatziert an und war vor allem bei Serpentinen manchmal im Weg, um etwaigen Gegenverkehr besser erkennen zu können.

Der wohl größte Kritikpunkt: der Eclipse Cross schafft an der Ladesäule maximal 150 kW – damit dauert der Ladevorgang bei der 87-kWh-Batterie gut und gerne etwas länger. Aber, soviel hat Mitsubishi schon verraten, im kommenden Jahr soll es den Eclipse Cross auch mit einer kleineren Batterie mit 60 kWh geben. Ob diese zum Österreich-Start im 2. Quartal 2026 bereits verfügbar sein wird, ist noch unklar, ebenso wie der Preis. Dieser soll im Lauf des 1. Quartals 2026 veröffentlicht werden.