Schon gefahren: Audi E-Tron GT Quattro

/ 01.09.2025.

Schon gefahren: Audi E-Tron GT Quattro

Posted by: Roland Scharf

Unterhalb des S-Modells platziert Audi nun doch wieder einen Basis-E-Tron. Mit unverändert viel Leistung, besserer Ausstattung und coolerer Optik.

 

Der Begriff Einstiegsmodell tut dem E-Tron GT ein wenig Unrecht. Wir haben es hier nach wie vor mit einem 100.000-Euro-Automobil zu tun, das die Angebotsbreite unterhalb von S und RS abrunden soll. Dies schafft er aber nun deutlich besser als der frühere Basis-GT, den es ganz zu Beginn der Baureihe einmal gab. So verzichtete man sowohl auf das knochige Stahlfahrwerk sowie den reinen Heckantrieb und verbaut nun auch hier Luftfederung und Allrad. Zudem wurde auch die Optik aufgewertet, die bis auf kleine Details (und natürlich die Schriftzüge) dem S-Modell entspricht. Wenn man so will, kann man den „kleinen“ E-Tron GT also auch als S GT mit weniger Leistung sehen, wobei auch der Begriff „wenig“ ein wenig unpassend ist. Immerhin liegen hier noch 377 kW an, die nun dank Allrad kein Problem haben, den Fünftürer in schlanken 4,2 Sekunden von Null auf 100 km/h schießen zu lassen. Zum Vergleich: Erwähnter S mit 435 kW schafft den Gardesprint in gerade einmal 0,8 Sekunden weniger, kostet aber gleich um 15.000 Euro mehr. Auch schon wurscht, könnte man sagen, aber selbst in diesem Preisbereich wird mittlerweile mehr auf jeden Euro geschaut, was für die Ingolstädter zum Schluss auch das entscheidende Argument war, überhaupt wieder eine preiswertere Version einzuführen.

Gleichzeitig musste man dafür an anderen Stellen auf die Kostenbremse treten, um das Mehr an Ausstattung irgendwie zu kompensieren. Nicht nur die Standardsitze sind nicht unbedingt das Wahre. Auch Elemente wie Sitzheizung müssen extra bezahlt werden, genauso wie das Assistenzpaket oder auch das hier gezeigte hübsche Rot. Wer also auf viel Ausstattung Wert legt, sollte noch einmal nachrechnen, ab wann sich der Aufpreis auf einen stärkeren GT auszahlt, wobei zur allgemeinen Beruhigung gesagt werden kann, dass die Basisbestückung mehr als ausreicht. Ebenso dass es ab Werk nur 19-Zoll-Räder gibt, ist verschmerzbar, zumal alles in allem gesagt werden kann, dass man von vielen dieser Einsparmaßnahmen auf der Straße kaum etwas mitbekommt. Der Basis-E-Tron liegt gewohnt satt, lenkt gewohnt zackig und bremst gewohnt souverän. Eigentlich nichts lässt den Wunsch nach den stärkeren Modellen aufkommen. Strenggenommen, könnte man sich also fragen, warum der kleine E-Tron GT nicht von Haus aus schon so potent war?